Der Drachenweg am Pilatus – voller Sagen und Mythen
Gehen Sie auf Entdeckungsreise. Rund um den Pilatus existieren viele Sagen und Mythen. Im Mittelalter glaubten die Menschen, heilbringende Drachen hausten in den kahlen Klüften des Pilatus.
In den Wintermonaten ist der Drachenweg teilweise nicht durchgehend begehbar.
Drachensagen
Im Sommer 1421 flog ein gewaltiger Drache zum Pilatus und stürzte so nah bei Bauer Stempflin in die Tiefe, dass dieser in Ohnmacht fiel. Als er wieder zu sich kam, fand er einen Klumpen geronnenes Blut und den Drachenstein, dessen Heilwirkung 1509 amtlich bestätigt wurde.
In der Chronik von Petermann Etterlin steht zu lesen, wie der Landamann Winkelried einen der Pilatusdrachen tötete: Er umwickelte einen Speer mit Dornengestrüpp und stiess ihn in den offenen Rachen des Drachens, dann vollendete er sein Werk mit dem Schwert. Dabei spritzte ein Tropfen des giftigen Drachenblutes auf seine Hand. Dieser Tropfen – und der vergiftete Atem des sterbenden Drachen – liess das Blut in Winkelrieds Adern gefrieren und brachte auch ihm den Tod.
In den frühen Morgenstunden des 26. Mai 1499 war in Luzern ein wundersames Spektakel zu sehen: Nach einem fürchterlichen Unwetter tauchte ein riesiger flügelloser Drache aus den wilden Wassern der Reuss bei der Spreuerbrücke auf. Wahrscheinlich war der Lindwurm vom Gewitter überrascht und vom Pilatus her in den Krienbach gespült worden, der unterhalb der Jesuitenkirche in die Reuss mündet. Mehrere ehrsame und gebildete Bürger verbürgten sich für die Wahrheit dieser Geschichte.
Eines Herbstes fiel ein junger Bursche am Pilatus in eine tiefe Höhle und blieb zwischen zwei Drachen liegen. Doch sie taten ihm nichts. Als es Frühling wurde, verliess einer der beiden Drachen sein Winterquartier und flog fort. Der andere gab dem Burschen zu verstehen, es sei nun an der Zeit auszuziehen. Der Drache kroch zum Ausgang, hielt dem Burschen den Schwanz hin und zog ihn so aus der Höhle.