Pioniere im Wettkampf: Gründerväter liebten die Konkurrenz
Zielstrebig und konsequent agierten die Bergbahn-Pioniere am Pilatus. Angespornt von der zuvor erfolgten Erschliessung der Rigi, erhielten Eduard Locher und Eduard Guyer-Freuler die Konzession für den Bahnbau. Sie mussten das Meisterwerk bis zum 15. Juni 1889 für 1,9 Millionen Franken fertig stellen – sonst hätten sie saftige Konventionalstrafen bezahlen müssen. In nur 400 Tagen war die Strecke unter zum Teil spektakulären Bedingungen an der Eselwand entlang gebaut. Der erste Personenzug mit dem Verwaltungsrat fuhr im August 1888, offizieller Beginn des öffentlichen Bahnbetriebes war am 4. Juni 1889.
Weltweites Unikat: Locher-Zahnstangenprinzip
Der Zürcher Eduard Locher-Freuler (1840 – 1910) galt als Visionär. Am Pilatus wählte er ein komplett neuartiges Zahnradsystem (Locher-System), verkleinerte die Spur auf 80 Zentimeter, verringerte den Kurvenradius, bezwang über 4,2 Kilometer Steigungen von bis zu 48 Prozent. Nach dem Bau der Pilatus-Zahnradbahn widmete sich Locher diversen Brückenprojekten – auch am Gotthard – und visionären Tunnelbauten in der Schweiz. Darum fand sein Locher-System keine Neuauflage an einem anderen Ort. Und so hegen und pflegen die Fachleute am Pilatus ihr Locher-System wie eine Perle.